Erste Saisonabschlußfahrt Regensburg 2009
Es war ein knappes Jahr nach Gründung unseres Fanclubs „Berliner Löwen“ am 07.05.2008, als wir im Frühjahr 2009 beschlossen, die erste Vatertagswanderung am 21.05.2009 durchzuführen und am folgenden Wochenende die erste, entspannte Saisonabschlussfahrt nach Regensburg durchzuführen. Entspannt deshalb, weil sich die Eintracht im Nirvana der Tabelle der 3.Liga befand und es nur noch um die berühmte „Goldene Ananas“ ging.
Wir zogen also am Vatertag mit Bier und Bollerwagen von der Blücher Kaserne aus durch den Königswald, verlebten in der Kleingartenanlage „Am Meedehorn“ in Sacrow bei Livemusik einige schöne Stunden und ließen den Tag in der Kaserne bei der Vatertagsveranstaltung der dort ansässigen Reservistenkameradschaft ausklingen. Hier trafen wir auch den „Dorfschulzen von Kladow“ und damaligen Spandauer Bezirksbürgermeister Konni Birkholz, Gott hab ihn selig.
Da es am nächsten Tag nach Regensburg ging, nutzten Gero und sein Sohn Markus die Gelegenheit, in der Kaserne zu übernachten. Als ungediente Westberliner hat beide wohl am meisten der damals noch vorhandene UvD mit seinem Pfiff aus der Trillerpfeife beeindruckt.
Am Freitag ging es mit meinem Auto zum Autohaus Seelke in Seeburg, wo ein, leider roter, VW-Bus angemietet war. Die Sachen (Getränke) wurden umgeladen und Wolfgang, der an der Wanderung teilgenommen hatte, fuhr mit meinem Auto nach Wolfenbüttel zurück. An der Bahnstation Seegefeld wurden noch Uli und Wilfried an Bord genommen und los ging die Reise – bis kurz vor Weissenfels. Ein schwerer Unfall wenige Autos vor uns brachte uns eine ungewollte längere Zwangspause, die die hinten Sitzenden nutzten, um die Biervorräte anzugehen.
Endlich kamen wir in Regensburg an ( es waren noch gefühlte 10 Flaschen Wolters von zwei Kästen übrig). Hier stieß Ulis Bruder Andreas noch zu uns. Er war mit dem Zug aus Braunschweig gekommen.
Ich hatte für das Wochenende Unterkünfte in einer Kaserne organisiert. Für eine Liegenschaft der Bundeswehr war alles sehr liebevoll eingerichtet, z.B. Getränke und Gummibärchen auf den Stuben. In der Nähe befand sich ein Offizierscasino. Da wollte man aber nur mich reinlassen, obwohl gähnende Leere herrschte – und das, obwohl (oder gerade weil?) Wilfried seinen unvergleichlichen Charme spielen ließ.
So wichen wir auf einen Italiener aus und verbrachten dort einen gemütlichen Abend.
Am Sonntag stand dann das letzte Saisonspiel der Eintracht auf dem Programm, also auf zum Stadion. Hier kam erstmals unsere Zaunfahne zum Einsatz. Wie gesagt, für die Eintracht ging es um nichts mehr, der Jahn hätte bei einer Niederlage noch absteigen können, gewann aber 2:0.
Da auch die Kultur an diesem Wochenende nicht zu kurz kommen sollte, hatte ich meinen damaligen Regimentskommandeur, Herrn Oberfeldarzt Dr. Markus Seitz, gebürtiger Regensburger, gebeten, mit uns eine Stadtführung zu machen. Es war ein mehrstündiger, sehr interessanter Spaziergang durch die Stadt der Reichstage von 1663 bis 1806. Dr. Seitz empfahl uns dann noch einen herrlichen Biergarten direkt an der Donau, wo die Zaunfahne noch mal am Geländer zum Fluss zum Einsatz kam. Es war ein sehr schöner warmer und sonniger Frühlingsabend, den wir bei Bier und bayerischen Spezialitäten sehr genossen. Mein damaliger Kommandeur hat übrigens während seiner Zeit im Regiment den Weg der Eintracht immer interessiert verfolgt und sich von mir ein Trikot besorgen lassen, welches er auch regelmäßig beim Sport trug. Er hat sich nur nicht getraut, das Shirt in Regensburg anzuziehen, weil er dachte, er wird verkloppt.
Am Abend fielen wir dann doch etwas pflastermüde in unsere Betten und traten am nächsten Tag die Rückfahrt nach Berlin an, Andreas fuhr wieder mit dem Zug nach Braunschweig. Auf der Fahrt gab es keine Besonderheiten, außer einige grüne Männchen, die meinten, uns anhupen zu müssen, weil sie gerade irgendwie Deutscher Meister geworden waren.
Alles in allem war es eine gelungene Kombiveranstaltung, die allen Beteiligten sehr gefallen hat und bisher die einzige Saisonabschlussfahrt mit Kfz war.
Seitdem sind 10 Jahre vergangen und wir haben ja in den Jahren danach viele tolle Abschlussfahrten gemacht. Aber ich denke, ich spreche für alle Beteiligten: die erste dieser Art bleibt immer besonders im Gedächtnis.
Und der letzte Satz: Der rote Transporter wurde dem Chef des Autohauses einige Jahre später nachts vor dessen Haus gestohlen und später ausgeschlachtet in einem Wald bei Groß Glienicke gefunden!